FRANKFURT/MAIN. In Frankfurt haben Kindertagesstätten wegen eines hohen Moslemanteils Schweinefleisch vom Speiseplan gestrichen. „Wir verzichten auf Wunsch des Kunden grundsätzlich auf Schweinefleisch“, sagte ein Sprecher des Cateringunternehmens Wisag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Laut Aussage einer zuständigen Mitarbeiterin der Stadt könnte Frankfurt als Träger über die Kitas hinweg in die Menüplanung eingegriffen haben. Es ging „keine Anweisung oder Anordnung zum Ausschluß von Schweinefleisch“ direkt an die städtischen Kindertagesstätten, möglicherweise aber an Dritte, zum Beispiel die Cateringfirma. Und Wisag bestätigte ausdrücklich: „In Frankfurt und der näheren Umgebung haben wir einen Speiseplan ohne Schweinefleisch.“
Bio ist Eltern wichtiger als halal
In manchen Stadtteilen Frankfurts liegt der Anteil moslemischer Kinder bei 50 Prozent oder darüber. Auch in städtischen Kitas von Wiesbaden und Bielefeld soll es laut dem Bericht kein Schweinefleisch mehr geben. Dieser Trend nehme infolge der Einwanderung moslemischer Familien weiter zu. „Je städtischer, desto internationaler und desto eher wird auf Schweinefleisch verzichtet“, sagte die Sprecherin der Wisag.
Allerdings sei die Diskussion um das Schweinefleisch unter den Eltern deutlich weniger relevant als die Frage, ob es für den Nachwuchs auch biologische und vegetarische Menüs gebe. (mv)