BERLIN. Angesichts des anhaltenden Zustroms von Asylbewerbern haben Experten vor einer Ausweitung krimineller Clanstrukturen in Deutschland gewarnt. „Wir werden definitiv neue Clans bekommen“, sagte die Ethnologin und Islamexpertin Susanne Schröter am Mittwoch auf einer Veranstaltung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Berlin zur Inneren Sicherheit.
„Den Menschen zieht es dahin, wo er schon jemanden kennt“, warnte sie. Es dürften sich hierzulande keine Banlieues wie in Frankreich bilden, forderte Schröter. Durch soziale Steuerung müsse verhindert werden, daß die Einwanderer alle in die Ballungsgebiete zögen.
„Keine moralischen Hindernisse“
Der Islamwissenschaftler und Clan-Experte Ralph Ghadban verwies darauf, daß bereits in mehreren deutschen Städten kriminelle arabische Familienclans gebe. „Mittlerweile gehen sie aber auch auf dem Land in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen auf Raubzüge“, warnte er. Die Clans betrachteten den öffentlichen Raum als Feindesland, um dessen Kontrolle sie mit der staatlichen Gewalt konkurrierten. „Moralische Hindernisse und Skrupel sind nicht vorhanden“, sagte Ghadban.
„Die Clans haben längst gemerkt, daß ihnen ihre Strukturen in der pazifistischen deutschen Gesellschaft Vorteile bringen.“ Sowohl Bürger als auch Polizei würden von den Clans eingeschüchtert. Rund 90 Prozent der Mitglieder dieser kriminellen Familienverbände seien arbeitslos. Finanzielle Unterstützung durch den Staat betrachteten sie quasi als Grundgehalt.
Als wirksames Mittel im Kampf gegen die kriminellen Banden empfahl Ghadban, deren Geldquellen auszutrocknen. „Das ist leichter zu machen, als der Polizeieinsatz gegen die Clans auf den Straßen“, sagte er mit Blick auf die Personalnot bei der Polizei. „Clans sind meiner Meinung nach nicht integrierbar“, lautete sein Fazit. (ms)