BERLIN. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) fürchtet einen verstärkten „Populismus“ auf dem Land. Er hat will sich darum vermehrt um ländliche Regionen und Dörfer kümmern. Die amerikanische Präsidentschaftswahl und der englische Brexit hätten die deutsche Politik alarmiert und „gezeigt, daß die Zukunftsfragen in den ländlichen Regionen entschieden werden“.
Weil sich Menschen am Land oft abgehängt fühlten, entstünden speziell dort Vorurteile und Populismus entfalte sich. Dieser gefährde den „Zusammenhalt unserer demokratischen Gesellschaft“, sagte Schmidt der Welt.
Großes Potential für Integration am Land
Rechtzeitig käme darum ein Bericht der Bundesregierung zur „Entwicklung der ländlichen Räume“. Dieser habe gezeigt, daß es immer noch viele Regionen gäbe, die dem Fortschritt hinterherhinkten. Großes Potential bestünde aber bei der Integration von Asylbewerbern. Die Bunderegierung werde darum künftig verstärkt deren Eingliederung in „ländliche Kommunen“ fördern.
Zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ stellt der Bund für das Jahr 2016 rund 600 Millionen Euro zur Verfügung, der europäische Landwirtschaftsfonds für die Jahre 2014 bis 2020 weitere 9,4 Milliarden Euro und der europäische Sozialfonds zur sozialen Integration und Armutsbekämpfung nochmals 7,5 Milliarden Euro.
Populismus durch Asylbewerber vorbeugen
Durch das Programm „Kultur macht stark“ sollten zudem kleinere Kinos auf dem Land unterstützt werden. Das Projekt sei extra für „benachteiligte Kinder und Jugendliche Land“ ins Leben gerufen worden.
Durch Heimarbeitsplätzen, Verbesserung der Infrastruktur und Wirtschaft, sowie Integration von Einwanderern plant Schmidt, dem Populismus vorzubeugen und „mit konzertierter Politik 2017 und darüber hinaus unsere Aktivitäten in strukturschwachen ländlichen Regionen erheblich verstärken“. (vi)