MÜNCHEN. Die Polizei hat am Dienstag die Wohnung des Augsburger Landtagsabgeordneten Linus Förster (SPD) durchsucht. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft seit November wegen des Verdachts der vorsätzlichen Körperverletzung und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen.
Der Vorwurf bezieht sich dabei auf voyeuristische Spannerfotos und Nacktaufnahmen von Kindern und Jugendlichen, berichtet die Welt. Linus ist neben seiner Abgeordnetentätigkeit auch jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Sein Anwalt, Walter Rubach, betonte gegenüber der Zeitung, daß es sich um „keine öffentliche oder politische Angelegenheit“ handle. Er und sein Mandant wollen das laufende Verfahren abwarten, bevor sie sich zu den Vorwürfen äußern.
Nach dem Fall des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy (SPD), der Nacktbilder von Jungen besessen hatte, ist der entsprechende Paragraph im Strafgesetzbuch verschärft worden. Gegen eine Geldstrafe stellte das Landesgericht Verden das Verfahren ein. Er gilt weiter als unschuldig und nicht vorbestraft. Die Herstellung von und der Handel mit kritischen Bildern von Minderjährigen wird nun aber auch dann sanktioniert, wenn diese strafrechtlich nicht als Kinderpornos angesehen werden. (vi)