MÜNCHEN. Die Zahl der ausgestellten kleinen Waffenscheine in Bayern ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Allein im Februar wurden 7.435 von ihnen laut der Antwort der bayerischen Landesregierung auf eine Anfrage der Grünen neu ausgestellt. Dies sind mehr als im gesamten Vorjahr (5.748).
Im März kamen demnach weitere 4.677 kleine Waffenscheine dazu. Insgesamt gab es im Freistaat Ende März 66.245 Besitzer einer entsprechenden Erlaubnis. Diese berechtigt die Besitzer unter anderem zum Tragen von Schreckschußpistolen. Die Grünen reagierten verärgert auf die Zunahme.
Grüne fordern schärferes Waffenrecht
„Wir brauchen in Bayern keine Aufrüstung in der Bevölkerung. Selbstbewaffnung und Selbstjustiz sind nicht unser Leitbild“, monierte die Landtagsabgeordnete Katharina Schulze (Grüne). „Die Gefahr ist, daß immer mehr Konflikte eskalieren, wenn sich immer mehr Menschen selbst bewaffnen – da müssen wir gegensteuern.“ Von Schreckschußwaffen gehe laut Schulze eine „erhebliche Gefahr“ aus. Deswegen müsse das Waffenrecht dringend verschärft werden.
Nach den massenhaften Sex-Attacken in der Kölner Silvesternacht war der Absatz von Pfefferspray und anderen Selbstverteidigungsmitteln massiv gestiegen. Auch in anderen Bundesländern wurden deutlich mehr kleine Waffenscheine beantragt. (ho)