MÜNCHEN. Der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat die flächendeckende Einführung von Islamunterricht an deutschen Schulen gefordert. So könne judenfeindlichen Tönen unter moslemischen Jugendlichen vorgebeugt werden, hoffte Schuster am Mittwoch im Münchner Presseclub, berichtet der Deutschlandfunk.
Zwar würden sich Juden in Deutschland nach wie vor sicher fühlen, betonte der Zentralratsvorsitzende. Er warnte jedoch ausdrücklich, daß es „in einigen Problemvierteln mit hohem moslemisch-arabischem Bevölkerungsanteil nicht ratsam ist, sich offen als Jude zu zeigen“. Bereits im Februar empfahl Schuster Juden, in moslemisch dominierten Vierteln keine Kippa zu tragen.
Unterrichtssprache Deutsch
Laut Jüdischer Allgemeine wünsche sich Schuster Schulen mit islamischem Religionsunterricht von gut ausgebildeten Religionslehrern in der Unterrichtssprache Deutsch. Neben Modellversuchen in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein hat jetzt auch das Saarland die Einführung eines islamischen Religionsunterrichtes beschlossen.
Zuletzt sorgte Schuster mit seiner Forderung für Aufsehen, die Bundesrepublik habe eine moralische Verpflichtung, Asylbewerber aufzunehmen. „Deutschland hat so viel Unheil über die Welt gebracht. Es steht bei so vielen Ländern tief in der Schuld – wir sind das letzte Land, das es sich leisten kann, Flüchtlinge und Verfolgte abzulehnen.“ (FA)