GÖRLITZ. Der Rauswurf von Studenten aus einem Wohnheim in Görlitz zugunsten von Asylbewerbern ist auf Kritik gestoßen. „Mit solchen chaotischen Hauruck-Aktionen wird gesellschaftliches Klima vergiftet und werden viele Menschen guten Willens vor den Kopf gestoßen“, klagte die sächsische Landtagsabgeordnete Juliane Nagel (Linkspartei).
Auch der Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege (parteilos) äußerte sich kritisch: „Weder den Umgang mit den Studierenden noch die unzureichende Informationspolitik seitens des Freistaates Sachsen gegenüber der Hochschule und der Stadt zu diesem Thema halte ich für akzeptabel.“
Den etwa 40 Studenten kündigte der Freistaat kurzfristig die Mietverträge zum 30. Juni. Sie müssen sich nun mitten in der Prüfungszeit eine neue Bleibe finden. Einige von ihnen sind nach Angaben des MDR derzeit wegen Praktika nicht in der Stadt und haben deswegen keine Zeit, eine neue Unterkunft zu suchen. (ho)