HAMBURG. Der Sprecher einer Hamburger Bürgerinitiative gegen eine Massenasylunterkunft läßt nach Drohungen gegen seine Ehefrau sein Amt ruhen. Unbekannte hätten ihr während des Einkaufens gedroht: „Wenn dein Mann nicht endlich seine scheiß Nazi-Fresse hält, dann kommen wir dich mal besuchen“, sagte Uwe Schröer vom der Gruppe „Nein zur Politik! – Ja zur Hilfe“.
Die Initiative wendet sich gegen eine geplante Großunterkunft im Stadtteil Fischbek für 3.000 Asylsuchende. Statt dessen sollen nach dem Willen der Gruppe nur 1.500 Personen in Fischbek untergebracht werden. Zudem fordert die Initiative mehr Polizisten, Lehrer und Sozialarbeiter für das Heim. Auf Demonstrationen hatte Schröer vor der Entstehung von Ghettos in Hamburg gewarnt.
In der Hansestadt kommt es in Asylunterkünften regelmäßig zu Gewalt. In der vergangenen Woche gingen jeweils 30 jugendliche Syrer und Afghanen aufeinander los. Ein Wachmann wurde dabei verletzt und mußte ins Krankenhaus. Am Mittwoch prügelten im Stadtteil Osdorf rund 20 Asylsuchende aus mehreren Ländern aufeinander ein. Die Polizei mußte mit 20 Streifenwagen und zwei Diensthunden eingreifen, um die Schlägerei zu beenden. Zwei aggressive Männer wurden festgenommen. (ho)