DRESDEN/LEIPZIG. In Dresden haben sich am Montagabend nach Polizeiangaben etwa 2.000 Menschen an der Pegida-Demonstration beteiligt. Dies sind deutlich weniger als bei der vorherigen Kundgebung (17.300) am 25 Januar. An den Gegenprotesten beteiligten sich etwa 400 Personen.
Im Pegida-Organisationsteam war es Ende Januar zu einer Spaltung gekommen. Fünf Mitglieder aus dem ursprünglich zwölf Personen umfassenden Verein waren im Streit um die Rolle Lutz Bachmanns ausgetreten, darunter auch die Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel. Sie riefen am vergangenen Sonntag zu einer eigenen Kundgebung auf, an der sich laut Polizei 500 Personen beteiligt haben.
Linksextremisten machen Jagd auf Legida-Teilnehmer
Unterdessen kam es in Leipzig erneut zu linksextremen Krawallen, nachdem etwa 150 Legida-Anhänger dem von der Stadt ausgesprochenen Verbot getrotzt hatten. Die Leipziger Volkszeitung sprach von regelrechten Jagdszenen, als „Autonome“ versuchten, mutmaßliche Legida-Anhänger zu verfolgen.
In der Innenstadt kommt es vereinzelt zu regelrechten Jagdszenen. Autonome sind hinter mutmaßlichen #Legida-Anhängern her. #nolegida
— LVZ-Online.de (@lvzonline) 9. Februar 2015
Ein Sprecher der Leipziger Polizei bestätigte der JUNGEN FREIHEIT, daß ein Polizist verletzt wurde. Zuvor hatten etwa 150 teilweise vermummte Linksextremisten versucht, die nicht genehmigte Legida-Kundgebung zu stürmen. Jagdszenen habe es allerdings nicht gegeben. „Mit diesem Begriff kann ich nicht viel anfangen.“ Die Polizei habe beide Lager konsequent getrennt und zudem die Personalien der Legida-Demonstranten aufgenommen, betonte der Polizeisprecher.
Leipzig: Linke Demonstrationen erlaubt, Legida untersagt
Die Stadt Leipzig hatte am vergangenen Wochenende wegen einem angeblichen „Polizeinotstands“ und zu erwartender gewalttätiger linksextremer Krawalle die Legida-Kundgebung verboten, im Gegenzug aber die linken Gegendemonstrationen erlaubt. Die Legida-Organisatoren legten dagegen keine Beschwerde beim Verwaltungsgericht ein.
Auch in Frankfurt am Main und Chemnitz kam es zu Pegida-Demonstrationen, an denen sich laut Polizeiangaben etwa 110 und 500 Personen beteiligten. In Frankfurt warfen linke Gegendemonstranten Gegenstände auf die Polizei und Pegida-Anhänger.
Unsere Kolleginnen und Kollegen mussten Helme aufziehen, da Eier auf sie geworfen wurden #nofragida #FRAGIDA pic.twitter.com/j9B9eQEyUi
— Polizei Frankfurt (@Polizei_Ffm) 9. Februar 2015
In den vergangenen Wochen war es immer wieder zu Gewalt bei Anti-Pegida-Protesten gekommen. (ho)