BERLIN. Deutschland hat den Einsatz von Tornado-Kampfflugzeugen gegen den Islamischen Staat beschlossen, doch weniger als die Hälfte der Maschinen ist einsatzbereit. Das geht aus einem Ministeriumsbericht hervor, der der Deutschen Presseagentur vorliegt. Demnach sind von den insgesamt 93 Flugzeugen noch 66 im Dienst der Bundeswehr. Davon sind allerdings nur 29 tauglich für den Einsatz.
Damit hat sich der Bestand an einsatzbereiten Kampfflugzeugen weiter verringert. Vor einem Jahr galten noch 38 Flugzeuge als verwendungsfähig. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) wies allerdings darauf hin, daß für den geplanten Kriegseinsatz nur sechs Flugzeuge vorgesehen seien. „Das heißt, wir haben einen breiten Spielraum, der vorhanden ist“, sagte sie dem ARD-Morgenmagazin.
Auch jeder zweite Eurofighter am Boden
Vor allem die Ersatzteilbeschaffung für den Jagdflieger, der 1974 seinen Erstflug hatte, gestaltet sich schwierig. Die Maschinen im Bestand der Bundeswehr sind zwischen 34 und 23 Jahre alt. Doch auch die Flugbereitschaft des Eurofighter, der teilweise die Aufgaben des Tornados übernehmen soll, hat abgenommen. Waren im vergangenen Jahr nur 57 Prozent der Maschinen verwendungsfähig, so sind es derzeit noch 55 Prozent.
Neben Tornado-Flugzeugen will sich die Bundesregierung mit einer Fregatte und bis zu 1.200 Soldaten am Krieg gegen den IS beteiligen. „Es wird ein langer Einsatz, und es wird ein schwerer und gefährlicher Einsatz. Darüber sollten wir uns keiner Illusion hingeben“, zitiert die Zeit die Verteidigungsministerin. Auch der Fraktionsvorsitzende der SPD, Thomas Oppermann, mahnte: „Ich glaube, daß wir uns auf viele Jahre einstellen müssen.“ (FA)