DÜSSELDORF. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen ist in den ersten sieben Monaten dieses Jahres bereits zu 1.288 Einsätzen in Asyl-Unterkünften ausgerückt. Insgesamt wurden 499 Straftaten registriert, berichtet die Rheinische Post unter Berufung auf eine Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der CDU-Fraktion. In den meisten Fällen sei es dabei um Körperverletzung, Diebstahl und Sachbeschädigung gegangen.
Besonders dramatisch ist die Situation demnach in der zentralen Unterbringungseinrichtung in der 10.000-Seelen-Gemeinde Rüthen. Dort mußten die Sicherheitskräfte in diesem Jahr bereits zu 111 Einsätzen ausrücken. Zuletzt kam es dort nach Polizeiangaben am 17. August zu einer Schlägerei.
Kriminalitätsschwerpunkt in Rüthen
Vier Asylbewerber prügelten dabei auf einen 26 Jahre alten Mitbewohner ein und raubten ihm Uhr, Mobiltelefon sowie Bargeld. Bereits im Februar waren Asylsuchende in der Kleinstadt in einen Hungerstreik getreten, da ihnen die Unterkunft nicht zentral genug lag. „Wir fühlen uns sehr einsam. Das ist hier ein schlechter Ort, hier sind doch überall nur Bäume“, beschwerte sich ein Bewohner. Etwa 600 Antragssteller leben derzeit in der Gemeinde.
Am wenigsten Einsätze gab es laut der Landesregierung in einer Flüchtlingseinrichtung am Flughafen Düsseldorf. Dort mußte die Polizei bisher viermal eingreifen. Nicht erfaßt sind in dieser Statistik die Polizeieinsätze zur Gefahrenabwehr wie Aufklärungs- und Objektschutzmaßnahmen. (ho)