HANNOVER. Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat vor den Gefahren durch private Drohnenbesitzer gewarnt. „Wir müssen uns vor allem unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit fragen, ob jeder so ein Ding quasi ohne Einschränkungen in die Luft schicken darf“, sagte der SPD-Politiker der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Es sei nicht ausgeschlossen, daß Geräte bewaffnet oder für kriminelle Handlungen eingesetzt werden, mahnte Pistorius. „Wenn wir sehen, was im militärischen Bereich mit Drohnen möglich ist, muß man darüber nachdenken, wer solche Geräte in die Hände bekommen kann.“ Denkbar sei etwa, den Verkauf von privaten Drohnen einzuschränken, indem Höchstgrenzen für Traglast und Reichweite vorgeschrieben würden. „Einen Wildwuchs mag sich keiner vorstellen.“
Zuletzt hatte der Einsatz von privaten Drohnen in Berlin für Aufsehen gesorgt. Ein Filmteam des ZDF setzte das Fluggerät für Dreharbeiten über einem Asylbewerberheim ein. Der Heimbetreiber warf dem Sender vor, die Asylsuchenden „traumatisiert“ zu haben. Derzeit dürfen alle Drohnen unterhalb eines Gewichts von fünf Kilogramm ohne Genehmigung der Behörden starten. Ausgenommen sind lediglich Gebiete mit einem „kontrollierten Flugraum“, etwa über Flughäfen. (ho)