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Mitgliederschreiben von AfD-Sprecher Konrad Adam vom 11. Mai 2015

Mitgliederschreiben von AfD-Sprecher Konrad Adam vom 11. Mai 2015

Mitgliederschreiben von AfD-Sprecher Konrad Adam vom 11. Mai 2015

Konrad Adam
Konrad Adam
Konrad Adam: Foto: dpa
 

Mitgliederschreiben von AfD-Sprecher Konrad Adam vom 11. Mai 2015

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Liebe Mitglieder und Freunde der AfD,

Bevor die Aufmerksamkeit für die Scharmützel, die sich der Vorstand liefert, gänzlich schwindet, eine kurze Antwort auf Bernd Luckes langes Schreiben.

In vielem bin ich mit ihm einig. Ich teile seine Sorge um den Bestand der Partei, die wir gemeinsam gegründet und aufgebaut haben. Ich bin wie er der Ansicht, daß wir uns deutlich gegen Leute abgrenzen müssen, die das Zentrum der Partei verschieben wollen. Wie er wünsche ich mir einen Umgangston, der darauf verzichtet, Andersdenkende als Neurotiker zu diffamieren. Aus langer Erfahrung bin ich, ähnlich wie er, skeptisch gegen manches, was von den Medien behauptet wird. Deswegen wundere ich mich über seine  Bereitwilligkeit, der Bild-Zeitung zu glauben, während er den Spiegel dementiert.

Was die Gerüchte anbelangt, die ihn und mich beunruhigen, so habe ich sie weder erfunden noch gestreut. Nachdem ich mehrfach auf sie angesprochen  worden war, habe ich das getan, was ich als Sprecher tun mußte, nämlich gesprochen. Ich habe es getan, nachdem Bernd Lucke meinen Vorschlag, über die verfahrene Lage in Hessen und anderswo zu reden, mit der Einladung  beantwortet hatte, mich ihm anzuschließen. Andere wurden deutlicher: es gebe nur pro oder contra, wer nicht für Lucke sei, sei gegen ihn. Ich habe mich auf solche Erpressungsmanöver nicht eingelassen und werde das auch weiterhin nicht tun.

Damit sind wir bei dem, was uns trennt. Anders als Bernd Lucke und seine Gefolgschaft bin ich der Ansicht, daß sich die Partei nicht nur nach einer, sondern nach zwei Seiten hin abgrenzen muß, gegen die Rechtsausleger und die Marktdogmatiker. Die einen wollen den radikalen Systemwechsel, von dem ich nichts erwarte, aber alles befürchte. Die anderen wollen die Politik durch Wirtschaft, die Regierung durch einen Vorstand, das Parlament durch einen Aufsichtsrat und den Bürger durch den Konsumenten ersetzen. Wie Angela Merkel träumen sie von einer „marktkonformen Demokratie“. Ich nicht.

Damit sollte meine Position klar sein. Um es nicht bloß anders, sondern besser zu machen als die anderen, will ich den Abstand nach beiden Seiten. Nur so läßt sich die Mitte, auf die wir Anspruch machen, glaubhaft definieren.

Mit freundlichen Grüßen Ihres Konrad Adam

Konrad Adam: Foto: dpa
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