BERLIN. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat vor angeblich zunehmender islamfeindlicher Gewalt in Deutschland gewarnt. „Neunzig Prozent der Muslime fahren, wenn sie sich entscheiden müssen, mit dem Auto und nicht mit der U-Bahn. Man hat Angst vor unangenehmen Begegnungen in der Öffentlichkeit“, sagte er den Deutsch-Türkischen-Nachrichten.
„Es ist heute für eine junge Frau ein Problem, sich einfach mit Kopftuch auf der Straße zu zeigen. Sie muß damit rechnen, angepöbelt zu werden“, Warnte Mazyek. Er selbst habe dies angeblich schon mehrfach erlebt. „Es gibt Übergriffe, Anfeindungen und Boshaftigkeit. Auch die Zahl der Handgreiflichkeiten nimmt zu.“
Moslems fühlen sich isoliert
Der Zentralratsvorsitzende kritisierte dabei auch die „Unbekümmertheit in den Medien“. Diese hätten es sich angewöhnt „vom Islamischen Staat zu sprechen“. Dies verfestige „jedoch in den Köpfen die Gleichsetzung von Islam und Terror“. Besser sei es, vom „sogenannten Islamischen Staat“ zu berichten.
Sonst entstehe „jene allgemeine Stimmung, in der wir Muslime uns dann in der Gesellschaft isoliert fühlen“. Die Medien sollten darauf hinweisen, daß es aus Sicht des Islam „keine religiösen Motive für ein Verbrechen geben darf“. (ho)