POTSDAM. AfD-Vize Alexander Gauland hat Berichte zurückgewiesen, wonach in der Partei neue Flügelkämpfe drohen. Hintergrund ist die Kritik der Parteivorsitzenden Frauke Petry und Jörg Meuthen am Thüringer Fraktionschef Björn Höcke. Gauland reagierte mit Unverständnis auf den Vorgang. „Ich finde es nicht gut, daß das in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Das hätte zu diesem Zeitpunkt nicht sein müssen und war auch nicht im Bundesvorstand abgestimmt“, sagte Gauland der JUNGEN FREIHEIT.
Meuthen und Petry hatten zuvor den Auftritt Höckes bei Günther Jauch kritisiert und betont, die Mehrheit der Mitglieder fühle sich von dessen derzeitigem Auftreten „nicht mehr vertreten“. Auch Gauland sagte, es gehe letztlich um die Bewertung von Höckes Auftritt bei Jauch. Manche in der Partei hätten diesen „als nicht so gelungen“ angesehen, andere hätten ihn dagegen gut gefunden. „Ich gehöre aber nicht zu denen“, sagte Gauland. „Da war einiges verbesserungswürdig.“
Auch für solche muß in der Partei Platz sein
Dennoch gebe es keinen innerparteilichen Streit in dieser Frage, betonte der Brandenburger Landeschef. Und auch keine Auseinandersetzung, die vergleichbar sei mit der, die mit Ex-AfD-Chef Bernd Lucke hätte ausgefochten werden müssen.
„Herr Höcke hat eben nationalromantische Züge. Das hat nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun, sondern reicht weit bis vor die NS-Zeit zurück. Und es gibt andere Mitglieder in der AfD, die genauso denken wie er. Ich werde mich immer dafür einsetzen, daß auch sie einen Platz in der Partei haben.“ (ho/krk)