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Terrordrohung in Braunschweig: Absage von Karnevalsumzug: Pistorius stellt sich vor Moslems

Terrordrohung in Braunschweig: Absage von Karnevalsumzug: Pistorius stellt sich vor Moslems

Terrordrohung in Braunschweig: Absage von Karnevalsumzug: Pistorius stellt sich vor Moslems

Karneval
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„Terror hat nichts mit Religion zu tun“ Karnevalswagen in Düsseldorf Foto: picture alliance/dpa
Terrordrohung in Braunschweig
 

Absage von Karnevalsumzug: Pistorius stellt sich vor Moslems

Nach der Absage des Braunschweiger Karnevalumzugs wegen einer islamistischen Terrordrohung hat Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) die Moslems in Deutschland in Schutz genommen. Diese seien überwiegend friedliebend. Auch das Braunschweiger Bündnis gegen Rechts warnte vor islamfeindlicher Stimmungsmache.
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BRAUNSCHWEIG. Nach der Absage des Braunschweiger Karnevalumzugs wegen einer islamistischen Terrordrohung hat Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) die Entscheidung gerechtfertigt. „Wenn es konkrete Hinweise darauf gibt, daß Menschen gefährdet sein könnten, muß die Sicherheit dieser Menschen Vorrang haben“, sagte Pistorius am Sonntagnachmittag in Osnabrück.

Er stehe in diesem Moment aber auch gleichzeitig „mehr denn je an der Seite unserer muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger“, betonte der SPD-Politiker. „An der Seite der überwältigenden Mehrheit friedliebender Frauen und Männer hier in der Mitte unserer Gesellschaft.“

Der Braunschweiger Faschingsumzug war am Sonntag von den Behörden kurzfristig abgesagt worden, nachdem der niedersächsische Staatsschutz vor einem islamistischen Anschlag gewarnt hatte. Zu der Veranstaltung waren bis zu 250.000 Besucher erwartet worden.

„Bunte, antirassistische und tolerante Stadt“

Nach Informationen der Braunschweiger Zeitung hatte ein Informant aus islamistischen Kreisen den Sicherheitsbehörden einen Hinweis auf einen möglichen Anschlag gegeben. Diese nahmen die Warnung so ernst, daß sie der Stadt rieten, den Umzug abzusagen. In Braunschweig und Wolfsburg gibt es eine vergleichsweise starke Islamistenszene. Vor allem Salafisten sind in Braunschweig sehr aktiv.

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) verteidigte die Absage des Umzugs. „Es tut mir leid für die Karnevalisten in Braunschweig, aber Sicherheit muß vorgehen. Ich habe Hochachtung vor den Sicherheitsbehörden“, teilte er über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Das Braunschweiger Bündnis gegen Rechts warnte unterdessen vor islamfeindlicher Stimmungsmache. Die Bedrohung dürfe „nicht dazu mißbraucht werden, um Haß gegen unsere Mitmenschen muslimischen Glaubens zu schüren“, mahnte die Initiative.

„Wir appellieren an die Braunschweigerinnen und Braunschweiger sich auch weiterhin nicht aus Angst und Sorge vor solchen Anschlägen vor den Karren von antimuslimischen und rassistischen Bewegungen spannen zu lassen.“ Als „Bündnis gegen Rechts“ werde man sich durch solche Terrordrohungen nicht davon abhalten lassen, auch weiterhin für eine „bunte, antirassistische und tolerante Stadt“ einzutreten. (krk)

„Terror hat nichts mit Religion zu tun“ Karnevalswagen in Düsseldorf Foto: picture alliance/dpa
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