Lieber Otto Ohnesorge,
dann gehören wir fast derselben Generation an.
– Sind die Dämme erst einmal gebrochen – wird in die Gegenrichtung gestürmt. – Genau richtig! Wir hatten in der Oberstufe einen Französischlehrer, der war schwul. Das war auf der Schule bekannt. Wir mochten ihn alle, aber das lag nicht an seinem Status, sondern weil er eine hervorragende Lehrkraft war, der gut den Lehrstoff uns vermitteln konnte, auch keine verbalen Entgleisungen sich leistete. Auch ohne Aufforderung von Toleranz respektierten wir ihn daher. Uns wäre nie ein Wort der Diskriminierung über die Lippen gekommen. Anders heute unsere „aufgeklärten“ zur „Toleranz“ erzogenen Jugendlichen und Kinder. In jedem Satz fällt die Bemerkung: Du schwule S…, du Schwuch….., du Wi…., eine Fäkalsprache, die in unserer Generation unbekannt war. Die Achtung vor dem Menschen wird der heutigen Generation bewußt aberzogen, die Grenzen des Ertragbaren sind längst dabei überschritten, wenn man Schulkindern zuhört. Es ist eine Verwahrlosung der Sitten, der Sprache, des menschlichen Miteinanders. Meine Kinder sind jetzt 30, sie durften sich nie in Fäkalsprache in meiner Umgebung unterhalten und fielen daher überall positiv auf, da sie sich immer gut benehmen konnten und können. Aber das will man ja zerstören. Die Familie, die den Kindern und Jugendlichen Halt geben soll, wird zusehends vom politischen System zerstört, das ist schon so weit gediehen, dass schon die Kleinsten ihre Eltern verbal attackieren und mit schlimmsten Ausdrücken beschimpfen. Mit der sogenannten Frühsexualisierung wird die letzte Hürde nun genommen, Jugendliche aus dem Einfluß der Familie zu nehmen. Es ist eine traurige Generation, die da heranwächst und viel zu wenige Eltern wehren sich gegen den Mißbrauch an unseren Kindern.