BRÜSSEL. Die Europäische Union hat in einem Eilverfahren die Visa-Pflicht für Moldawier bei der Einreise in den Schengenraum aufgehoben. „Diese Entscheidung wird die Kontakte zwischen den Menschen erleichtern und die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Beziehungen zwischen der EU und der Republik Moldau stärken“, lobte EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström. Das verarmte Land gilt als Hochburg von Korruption und organisierter Kriminalität in Europa.
„Ich muß die anhaltenden Bemühungen der moldauischen Behörden honorieren, die zeigen, daß mit Entschlossenheit und harter Arbeit die notwendigen Änderungen erreicht werden können, die der es der EU erlauben, die Visumspflicht abzuschaffen“, betonte Malmström. Zugleich hob sie die Vorteile hervor, die es für Länder mit sich bringe, wenn diese mit der EU zusammenarbeiteten.
Reaktion auf Ukraine-Krise
Bereits 2008 hatte die EU ein Visaerleichterungsabkommen mit dem Land geschlossen. Beobachter führen die Entscheidung der Kommission auf die sich zuspitzende Lage in der Ukraine zurück, die Moldawien von drei Seiten umschließt. In der Republik hat sich die mehrheitlich von Russen bewohnte Region Transnistrien für unabhängig erklärt. Bis heute sind mehrere Tausend russische Soldaten in der Provinz stationiert.
Der moldawische Regierungschef Iurie Leanca nannte den 28. April 2014 einen historischen Tag für die Republik Moldau. (ho)