MÜNCHEN. Der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder (CDU), hat die mangelnde Religionsfreiheit in islamisch geprägten Staaten kritisiert. „Viele Konflikte auf der Welt gäbe es nicht, wenn die islamische Welt insgesamt die Religionsfreiheit uneingeschränkt achten würde“, schrieb Kauder in einem Beitrag für den Focus.
Dies sei aber leider nicht der Fall. In Ländern, in denen der Islam Staatsreligion sei oder die Gesellschaft zumindest präge, würden die Angehörigen anderer Religionen vielfach bedrängt oder verfolgt. „Das ist die traurige Wahrheit“, betonte der CDU-Politiker.
Kritik an türkischer Regierung
Der alte Orient, in dem verschiedenen Religionen auch im Angesichts des Korans meist friedlich zusammengelebt hätten, sei zerbrochen. Es sei daher an der Zeit, daß die islamisch geprägten Staaten endlich innehielten und sich von der religiösen Intoleranz abgewendeten. Zudem müßten sie sich klar vom Terror des Islamischen Staats (IS) distanzieren.
Kauders Kritik richtete sich auch ausdrücklich an die türkische Regierung und deren Umgang mit religiösen Minderheiten. So, wie es selbstverständlich sei, daß Moslems in Deutschland Moscheen errichten dürften, müßten auch Christen in aller Welt das Recht haben, Kirchen zu bauen. Vor allem in Europa dürfe es diesbezüglich keine Abstriche geben, da sich Europa als Wertegemeinschaft verstehe. „Wer, wie die türkische Regierung, dies nicht anerkennen will, ist meilenweit von Europa entfernt“, mahnte der CDU-Politiker. (krk)