CELLE. Rund 90 Jesiden und Tschetschenen haben sich in Celle am Montagabend eine Massenschlägerei geliefert. „Es kam zu Faustschlägen, Fußtritten und Schlägen mit zur Zeit unbekannten Gegenständen“, teilte die Polizei mit. Knapp 70 Beamte aus dem gesamten Landkreis waren im Einsatz, um den Streit zu beenden.
Insgesamt wurden sechs Personen verletzt, eine davon schwer. Gegen die Beteiligten wurden Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und schweren Landfriedensbruchs eingeleitet. Laut Polizei gab es keine Festnahmen. Die Beamten vernahmen im Krankenhaus die Opfer, um Klarheit über den Tathergang zu gewinnen.
Tschetschenen im Visier der Behörden
Celle gilt als Hochburg der kurdischen Jesiden in Deutschland. Insgesamt leben in der Stadt etwa 1.500 von ihnen. Zuletzt randalierte eine kurdische Großfamilie im örtlichen Krankenhaus und bedrohte das Personal, nachdem dort ein Familienmitglied verstorben war.
Zwischen islamistischen Tschetschenen und Jesiden kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen. Erst im August lieferten sich Angehörige beider Gruppen eine Massenschlägerei im nordrhein-westfälischen Herford. Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT warnte das Bundesinnenministerium daraufhin vor der hohen Gewaltaffinität tschetschenischer Asylbewerber. (ho)