BERLIN. Der Berliner Bezirksbürgermeister von Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), hat in der Diskussion um die Doppelte Staatsbürgerschaft vor einer völligen Abschaffung der Optionspflicht gewarnt. „In einem Land mit über 20 Prozent Einwanderern bekommt man so über kurz oder lang eine Situation, in der die Leute Pässe vom Abreißblock haben“, sagte Buschkowsky der Welt.
Solange es nicht überall das gleiche gesellschaftliche System gebe, werde durch einen solchen Schritt ein beliebiges Hin- und Herwechseln eröffnet, abhängig davon, welche Gesellschaftsordnung den persönlichen Interessen der Paßinhaber gerade am ehesten entsprächen. Der Doppelpaß sei eine „Rückfahrtkarte“ ins deutsche System, wenn es im Heimatland Probleme gebe. „Deutschland ist attraktiv für die Wechselfälle des Lebens“, gab der SPD-Politiker zu bedenken.
Hintergrund ist die Forderung der Staatsministerin für Integration, Aydan Özoguz (SPD), die Optionspflicht vollständig abzuschaffen und dadurch noch mehr doppelte Staatsbürgerschaften zu ermöglichen. Im Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD darauf geeinigt, die Optionspflicht nur für diejenigen Ausländer abzuschaffen, die in Deutschland geboren worden und aufgewachsen seien. (krk)