BERLIN. Berlins derzeit jüngster Krimineller in Untersuchungshaft kann bereits auf eine Verbrecherkarriere mit 35 Fällen zurückblicken. Das berichtet die Bild-Zeitung in einem Porträt. Demnach kam der 14 Jahre alte Sproß einer stadtbekannten arabisch-kurdischen Großfamilie zum ersten Mal Juni 2009 im Alter von neun Jahren mit dem Gesetz in Konflikt. Das Verfahren wegen Diebstahls wurde wie alle folgenden aufgrund der Strafunmündigkeit des Täters eingestellt.
Die Zeitung listet Dutzende von Straftaten auf, unter anderem vier Verfahren wegen Raubes beziehungsweise räuberischer Erpressung, vierzehn Verfahren wegen Diebstahls und zehn Verfahren wegen Körperverletzung (drei davon schwer). Zuletzt attackierte er im vergangenen Juli mit fünf Kumpanen einen Mann. Das 46 Jahre alte Opfer Ralf K. mußte mit Hirnblutungen im Krankenhaus behandelt werden.
Wer trat auf den Schädel des Opfers ein?
Zuvor sei die Bande ziellos mit der S-Bahn unterwegs gewesen. „Irgendwo auf ihrem Weg gerieten sie mit einem unbekannten Mann in Streit“, sagte ein Ermittler der Zeitung. „Danach waren sie gereizt und sehr aggressiv.“ Der völlig unbeteiligte Ralf K. wurde hinterrücks niedergerissen und mit Tritten und Schlägen traktiert. Derzeit ist unklar, wer auf den Schädel des Opfers eintrat.
Zunächst wird der nun strafmündig gewordene Intensivtäter „zur vorläufigen Unterbringung“ in eine Erlebniseinrichtung für jugendliche Straftäter nach Frostenwalde in Brandenburg geschickt. Doch der Vierzehnjährige lehnte jede Zusammenarbeit ab. „Er hat sich den Anweisungen des Personals widersetzt, sich nicht an die Regeln gehalten und an den Angeboten beteiligt.“ Seitdem sitzt der Kriminelle als Berlins jüngster Untersuchungshäftling ein. (FA)