BERLIN. Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften haben die Politik in Deutschland dazu aufgerufen, keine unnötigen Ängste vor Armutseinwanderern zu schüren. Undifferenzierte politische Debatten über Einwanderung in die sozialen Systeme verstärkten antieuropäische Stimmungen und könnten dringend erwünschte ausländische Fachkräfte abschrecken, warnten Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer und der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, in einem gemeinsamen Appell, aus dem die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet.
„Damit wir ein gutes Vorbild bleiben und die Zuwanderung in Arbeitsmarkt und Gesellschaft gelingt, rufen wir alle diejenigen, die in Gesellschaft und Politik Verantwortung übernehmen, zu einer differenzierten und den Realitäten angemessenen Debatte auf“, heißt es in der zweiseitigen Erklärung.
Warnung vor übertriebenen Befürchtungen
Ausländische Fachkräfte würden in Deutschland dringend benötigt und müßten daher willkommen geheißen werden. Übertriebene „Befürchtungen über massenhafte Zuwanderung in die Sozialsysteme“ seien dazu nicht geeignet.
Gleichzeitig gestanden Kramer und Sommer jedoch ein, daß die Kommunen kaum in der Lage seien, die Integrationsaufgaben alleine zu bewältigen. Immer mehr Städte klagen mittlerweile über die finanziellen und sozialen Belastungen durch Einwanderer vor allem aus Rumänien und Bulgarien, darunter viele Zigeuner.
Daher müßten Bund und Länder nach Ansicht des DGB und der Deutschen Arbeitgeberverbände die betroffenen Kommunen auch gezielt unterstützen. (krk)