BERLIN. Die Union hat sich in der Frage um die doppelte Staatsbürgerschaft kompromißbereit gezeigt. Laut einem Vorschlag der Staatsministerin für Integration, Maria Böhmer (CDU), über den in dieser Woche in den Koalitionsverhandlungen beraten werden soll, bestünde die CDU nicht mehr generell darauf, daß Ausländer ihre ursprüngliche Staatsbürgerschaft aufgeben müssen, wenn sie sich einbürgern lassen, berichtet der Spiegel.
Statt dessen könnten sie ihre ausländische Staatsbürgerschaft ruhen lassen. Sollten sie dann wieder in ihre Heimat zurückkehren, könnten sie ihre ursprüngliche Staatsbürgerschaft wieder aufnehmen und die deutsche würde ruhen.
Seehofer zeigt Sympathie für Vorschlag
Der Hauptwohnsitz solle darüber entscheiden, welche Staatsbürgerschaft gerade aktiv sei. Voraussetzung für Böhmers Model sei allerdings ein völkerrechtlicher Vertrag mit den jeweiligen Herkunftsländern der Eingebürgerten.
Dem Bericht nach hat CSU-Chef Horst Seehofer bereits seine Sympathie für den Vorschlag signalisiert. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) lehnt eine Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts dagegen ab.
Derzeit müssen sich in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern bis zur Vollendung ihres 23. Lebensjahrs für eine der beiden Staatsangehörigkeiten entscheiden. (krk)