BERLIN. Linke Störer haben am Mittwochabend einen Vortrag von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) in Berlin verhindert. De Maizière hatte an der Humboldt-Universität darüber sprechen wollen, wie die Bundeswehr als Armee der Wiedervereinigung zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitrage.
Doch noch bevor der Minister mit seiner Rede beginnen konnte, begann ein Großteil der etwa 300 Zuhörer laut zu klatschen und zu jubeln. Dazu entrollte ein Protestierer ein Plakat mit der Aufschrift: „Krieg dem Krieg! Nie wieder Deutschland!“. Andere Störer enterten das Podium und stellten sich mit rot-beschmierten T-Shirts tot.
Universitätspräsident enttäuscht
Als die Störer auch nach längerer Zeit nicht aufhörten, ironisch Beifall zu spenden und zu lärmen, gab de Maizière sein Vorhaben auf und verließ die Universität.
Der Präsident der Humboldt-Universität, Jan-Hendrik Olbertz, zeigte sich enttäuscht von den linken Protesten. „Ein Dialog konnte ja überhaupt nicht stattfinden. Ich hätte ja gerne geredet“, sagte er nach einem Bericht von Spiegel Online zu einem Studenten. Er sei in der DDR aufgewachsen. „Mir macht es Angst, wenn eine Masse mich niederschreit und mir keine Chance gibt.“
Bereits im vergangenen Dezember hatten linksextreme Störer einen Vortrag de Maizières an der Universität Leipzig verhindert. (krk)