GARBSEN. Der Anführer einer kriminellen Bande, Mohammed K., ist vom Amtsgericht Neustadt zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Ihm wurden 26 Taten in dreizehn Anklagepunkten zur Last gelegt, darunter Brandstiftung, Köperverletzung, Diebstahl, Bedrohung und Unfallflucht. Alleine der Sachschaden der in Brand gesteckten Caroline-Herschel-Schule beträgt 300.000 Euro, berichtet die Bild-Zeitung.
Er habe „Dummheiten“ begangen, bereute der 21 Jahre alte Mann gegenüber Jugendrichterin Pamela Ziehn. „Sie haben in dreieinhalb Monaten U-Haft einen sehr guten Eindruck gemacht. Außerdem fiel uns positiv auf, daß sie an jedem Prozeßtag, nachdem man Ihnen die Handschellen abgenommen hat, freundlich ‘Guten Morgen’ sagten“, lobte Ziehn das Betragen des seit dem elften Lebensjahr polizeibekannten Straftäters.
Lauter Jubel im Gerichtssaal
Unter anderem wird Mohammed K. vorgeworfen, gemeinsam mit drei Komplizen einen Mann zusammengeschlagen zu haben. Bei dem Opfer hatte sich Mohammed K. mittlerweile in einem Gespräch unter vier Augen entschuldigt: „Ich dachte, du wärst Deutscher“, sagte er laut einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Eine weitere Körperverletzung mit einem Baseballschläger und die Brandstiftung wurden mangels Beweisen nicht berücksichtigt.
Als das Urteil gegen Mohammed K. verkündet wurde, brachen die anwesenden Freunde im Gerichtssaal in lautes Gebrüll aus. „Wenn Sie jetzt mit Ihren Freunden feiern, trinken Sie nicht so viel, damit Sie nicht rückfällig werden“, ermahnte die Jugendrichterin Mohammed K., der den Gerichtssaal als freier Mann verlassen konnte. Er versprach, zu seiner Freundin nach Kiel zu ziehen und ein neues Leben anzufangen.
„Ich danke, daß Sie mir eine zweite Chance geben“, sagte Mohammed K. nach dem Urteil. Er muß jetzt 120 Stunden Sozialarbeit ableisten und eine Suchtberatung aufsuchen. (FA)