HAMBURG. Gut drei Wochen vor der Bundestagswahl haben die Grünen an Zustimmung verloren. Die Partei verschlechterte sich in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL und des Stern im Vergleich zur Vorwoche um zwei Prozentpunkte auf elf Prozent. Dies ist ihr schlechtester Wert seit Oktober 2012. Verbessern konnte sich dagegen die Linkspartei, die auf zehn Prozent (plus zwei Punkte) stieg.
Stärkste Partei wurde die Union, die wie in der Vorwoche auf 41 Prozent kam. Ebenfalls unverändert blieb der Wert der SPD. Sie landete mit 22 Prozent auf Platz zwei.
Die FDP büßte einen Punkt ein und würde mit fünf Prozent den Sprung ins Parlament schaffen. Anders dagegen die Piraten: Sie stagnierten bei drei Prozent.
AfD legt zu
Ebenfalls auf drei Prozent kam die Alternative für Deutschland (AfD). Die Euro-kritische Partei legte damit um einen Prozentpunkt in der Wählergunst zu. Laut Forsa-Chef Manfred Güllner habe der AfD die Diskussion über neue Hilfen für Griechenland genutzt. Ihr wahrer Wert könne am Wahlabend zudem noch etwas höher ausfallen, da sich die Wähler der AfD nicht klar bekennen würden, sagte Güllner dem Stern.
Die Verschlechterung der Grünen führte der Forsa-Chef darauf zurück, daß die Partei auf ihre Kernwählerschaft zurückgefallen sei. „Offenbar war es eine Fehlspekulation der Partei, daß sie neben den drei Gutmenschenthemen Umwelt, Frauen und Frieden noch die soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfes stellte. Davon profitiert die Linke, die dafür seit Langem trommelt und dieses Thema auch gekonnt plakatiert.“
Auch könnte die Diskussion über einen sogenannten Veggie-Day den Grünen geschadet haben, weil sie dadurch ihren Ruf als Bevormundungspartei befördert habe. (krk)