BERLIN. Die Pläne der EU-Kommission, den Anbau von Obst und Gemüse in Kleingärten stärker zu regulieren sind in Deutschland auf Kritik gestoßen. „Es darf nicht soweit kommen, daß Privatgärtner für ein paar Samenkörnchen eine amtliche Zulassung vorzulegen haben“, sagte Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) dem Handelsblatt.
Derzeit gibt es in Brüssel Überlegungen, daß künftig neben Landwirten auch Kleingärtner nur noch offiziell zugelassenes Saatgut verwenden dürfen. Aigner betonte, Gärtner, die den Artenreichtum und die Sortenvielfalt erhielten, müßten auch „ohne Einschränkung anbauen können“. Eine Zulassungspflicht dürfe es deswegen nicht geben.
Die EU-Kommission will am 6. Mai einen ersten Entwurf vorlegen. Umwelt- und Landwirtschaftsverbände warnten davor, daß vor allem Großkonzerne wie Monsanto vom monopolisierten Saatgutverkauf profitieren könnten. Zudem bestehe die Gefahr, daß viele einheimische Arten, deren Zuchtlizenzen zu teuer würden, nicht mehr angebaut werden können. (ho)