BERLIN. Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland ist im vergangenen Jahr stark angestiegen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums beantragten 2012 mehr als 64.500 Personen Asyl in Deutschland. 40 Prozent mehr als 2011. Die meisten Antragssteller kamen aus Serbien (8.477), gefolgt von Afghanistan (7.498), Syrien (6.201), dem Irak (5.352), Mazedonien (4.546) und dem Iran (4.348).
Besonders aus den Balkanstaaten nahm die Zahl der Anträge überdurchschnittlich zu. So registrierten die Behörden aus Bosnien-Herzegowina 563 Prozent mehr Aslysuchende. Auch aus Serbien (plus 85,1 Prozent), Mazedonien (plus 300 Prozent) und dem Kosovo (plus 36,6 Prozent) kamen deutlich mehr Personen. Die meisten von ihnen gaben als Volkszugehörigkeit „Roma“ an. Als Flüchtling anerkannt wurden 14,2 Prozent aller Asylbewerber. Fall der Balkanstaaten lag diese Quote bei null Prozent.
Zügige Bearbeitung von Anträgen aus dem Westbalkan
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte, er wolle auch künftig gegen den Mißbrauch des Asylsystems vorgehen. „Der enorme Anstieg von Asylbewerbern aus den Staaten des Westbalkans, in denen in der Regel keine politische Verfolgung stattfindet“, sei jedoch nicht vorhersehbar gewesen. Durch die zügige Bearbeitung dieser Anträge seien die Asylzahlen vom Balkan vorerst nicht weiter gestiegen.
Bereits 2011 hatte die Zahl der Asylbewerber im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent zugenommen. (ho)