BERLIN. Angesichts sinkender Bewerberzahlen für den freiwilligen Wehrdienst diskutiert die CDU über die Wiedereinführung der Wehrpflicht. „Zur Sicherung der Einsatzfähigkeit muß ein Ende der Wehrpflicht-Aussetzung geprüft werden“, sagte Bundesvorstandsmitglied Christian Baldauf der Bild. Die Bundeswehr und die sozialen Dienste müßten einsatzfähig bleiben.
Ähnlich äußerte sich auch der frühere Verteidigungsminister Franz-Josef Jung (CDU). „Mit mir hätte es die Aussetzung der Wehrpflicht nicht gegeben.“ Nun müsse abgewartet werden, wie sich die Zahlen beim freiwilligen Wehrdienst entwickelten. Eine schnelle Gesetzesänderung zur Wiedereinführung hält er für falsch.
Seit der Aussetzung der Wehrpflicht am 1. Juli 2011 interessieren sich immer weniger Bewerber für eine Karriere bei den Streitkräften. Während im Januar 2012 noch 2.720 Personen ihren Dienst antraten, sank ihre Zahl im Januar dieses Jahres auf 1.607. Hinzu kommt, daß fast jeder Dritte den zwischen sieben und 23 Monate dauernden Dienst während der sechsmonatigen Probezeit abbricht. (ho)