BERLIN. Die Kritik an den Griechenland-Äußerungen von CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt reißt nicht ab. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte am Dienstag, es sei „unpatriotisch“, wenn Europa ausgerechnet im exportabhängigen Bayern aufgegeben werde. Dies richte sich auch gegen die Landesinteressen, betonte Westerwelle. „Die bayerische Wirtschaft wäre fertig ohne Europa.“
Ähnlich äußerte sich auch Renate Künast, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag. „Ich finde, die CSU sollte mit Herrn Dobrindt umgehen, wie es Asterix und Obelix immer mit dem Sängerbarden machen, wenn ihn keiner mehr hören will. Mund stopfen und auf eine Astgabel setzen.“ Künast forderte den CSU-Politiker auf, sich nicht mehr zu Griechenland zu äußern. Er überblicke nicht die Konsequenzen eines Austritts Griechenlands aus dem Euro.
Dobrindt war für seine Äußerung, er sehe Griechenland 2013 nicht mehr im Euro, bereits in den vergangenen Tagen heftig kritisiert worden – auch aus der eigenen Partei. Von einem „provinziellen Gemeckere“ hatte etwa der stellvertretende Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Max Straubinger gesprochen. Auch EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU), Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) gingen hart mit dem CSU-Generalsekretär ins Gericht. (ho)