HAMBURG. Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hat die Integrationspolitik der Hansestadt gelobt. Die Hamburger Einbürgerungsinitiative sei in mehreren anderen Bundesländern und Kommunen auf Interesse gestoßen, sagte Scholz am Montag vor Mitarbeitern der Einbürgerungsabteilung und des „Welcome Centers“.
In den drei Monaten von Dezember bis März sei es gelungen, die Zahl der Einbürgerungsanträge um 34 Prozent zu steigern. Die Beratungsgespräche hätten sogar um 91 Prozent zu genommen.
Wer die deutsche Staatsbürgerschaft wolle, müsse auch das Gefühl haben, daß das Einwanderungsland und seine Gesellschaft ihn wollten. „Dieses Gefühl vermitteln wir zusammen hier in Hamburg mit der größten Einbürgerungsinitiative in der Geschichte der Freien und Hansestadt“, zeigte sich Scholz begeistert.
Staatsbürgerschaft per Schulabschluß
Mehr als ein Fünftel der Einwohner Hamburgs habe neben dem deutschen noch einen anderen kulturellen Hintergrund, gab der SPD-Politiker zu bedenken. Dieses Fünftel solle nicht neben den restlichen vier Fünftel her leben und verwaltet werden. „Ich möchte dieses Fünftel in der Verwaltung selbst sehen. An den Wahlurnen“, forderte Scholz.
Das gelinge jedoch nicht von heute auf morgen. Man habe bei denjenigen angefangen, die bereits jetzt die Voraussetzung zur Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft erfüllten. Diese 137.000 Bürger würden nun nach und nach von ihm persönlich angeschrieben, kündigte der Bürgermeister an.
Seine Idealvorstellung von einem künftigen Staatsangehörigkeitsrecht sei diejenige, „daß junge Leute, die einen allgemeinen Schulabschluß in Deutschland machen, auch einen Anspruch auf die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben“, erläuterte Scholz. (krk)