BERLIN. Die Regierungskoalition von Union und FDP hat sich darauf verständigt, die Hürden für den Zuzug von Arbeitskräften aus dem Nicht-EU-Ausland zu senken. Danach sollen Ausländer künftig eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland erhalten, wenn sie in ihrem Beruf hierzulande mehr als 44.800 Euro im Jahr verdienen, berichtet die Financial Times Deutschland.
Bislang galt eine Grenze von 66.000 Euro. Für Berufe mit erhöhtem Fachkräftemangel, wie Ingenieure, Informatiker oder Ärzte, soll die Schwelle sogar nur 34.200 Euro Jahresverdienst betragen.
Als weitere Maßnahme sei die Einführung eines eigenen Visums zur Arbeitsplatzsuche beschlossen worden, heißt es in dem Bericht. Nicht-EU-Ausländer können sich mit diesem, unabhängig von ihrer Qualifikation und ihrem bisherigen Einkommen, bis zu sechs Monate in Deutschland aufhalten, um eine Stelle zu suchen. Einzige Bedingung ist, daß sie ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können. Wer zudem über gute Deutschkenntnisse verfügt, soll bereits nach zwei Jahren eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung erhalten.
Wirtschaft klagt über zu wenig Bewerber aus dem EU-Ausland
Durch die Maßnahmen soll es der Wirtschaft ermöglicht werden, ausländische Arbeitskräfte günstiger und einfacher anzuwerben. Angeblich gebe es bislang trotz der EU-Freizügigkeit zu wenige Bewerber aus dem europäischen Ausland, um die offenen Stellen hierzulande zu besetzen.
Noch im August vergangenen Jahres hatte sich Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) gegen eine erleichterte Einwanderung von Ausländern nach Deutschland ausgesprochen. Zunächst müßten die in Deutschland ausgebildeten Fachkräfte Vorrang haben. (krk)