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Berlin: Opferverband protestiert gegen Rosa-Luxemburg-Brücke

Berlin: Opferverband protestiert gegen Rosa-Luxemburg-Brücke

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Berlin
 

Opferverband protestiert gegen Rosa-Luxemburg-Brücke

Die Benennung einer Berliner Brücke nach der Kommunistenführerin Rosa Luxemburg ist auf scharfe Kritik gestoßen. Die Vereinigung der Opfer des Stalinismus nannte die Umbenennung der Brücke durch den Berliner Senat „einen Schlag ins Gesicht aller Opfer des Kommunismus“.
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Denkmal für Rosa Luxemburg am Landwehrkanal in Berlin Foto: Wikipedia/Glückspirat (gemeinfrei)

BERLIN. Die Benennung einer Berliner Brücke nach der Kommunistenführerin Rosa Luxemburg ist auf scharfe Kritik gestoßen. Die Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) verurteilte die Umbenennung der Brücke durch die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als „rückwärtsgewandt“. Das sei „ein Schlag ins Gesicht aller Opfer des Kommunismus“, sagte der Bundesvorsitzende der VOS, Hugo Diederich, der JUNGEN FREIHEIT.

Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) hatte die frühere Lichtensteinbrücke über den Landwehrkanal am Dienstag mit einem symbolischen Akt in „Rosa Luxemburg Steg“ umbenannt. Von dieser Brücke war im Januar 1919 die Leiche Luxemburgs geworfen worden, nachdem die Kommunistin von regierungstreuen Freikorpssoldaten ermordet worden war.

„Rosa Luxemburg hat sich in und letztendlich mit ihrem Leben politisch eingesetzt: Sie kämpfte für soziale Gerechtigkeit, als Pazifistin für den Frieden und gegen die Kriegspolitik und den Militarismus des beginnenden 20. Jahrhunderts“, begründete Müller die Umbenennung. „Sie war gradlinig und immer ihren Überzeugungen treu. Es ist wichtig, an die tragische Ermordung und den sich schon andeutenden rechten Terror zu erinnern, und zwar an dem sichtbarsten mit Rosa Luxemburg verbunden Ort in Berlin.“

Kritik an CDU

Dem widersprach der VOS-Vorsitzende Diedrich energisch: „Rosa Luxemburg war weit entfernt davon, eine Demokratin zu sein. Sie war Mitbegründerin der Kommunistischen Partei Deutschlands. Jene Partei, die auch die Wurzel des späteren DDR-Unrechts war. Eine Frau, die zur gewaltsamen Revolution aufgerufen hat, sollte im 21. Jahrhundert nicht auch noch geehrt werden, indem Brücken oder Plätze nach ihr benannt werden.“

Enttäuscht zeigte sich Diederich von der CDU, die gemeinsam mit der SPD in Berlin regiert. Seine Vereinigung kämpfe seit Jahren dafür, daß nach Kommunisten benannte Straßen und Plätze endlich umgewidmet würden. Und nun benenne der Berliner Senat eine Brücke in der Hauptstadt nach einer führenden Kommunistin, beklagte der VOS-Vorsitzende: „Unter der früheren rot-roten Regierung hätte eine solche Entscheidung mich nicht verwundert, daß nun aber die CDU diese mitträgt, hätte ich nicht für möglich gehalten.“

Es sei zudem unverständlich, warum es vor der Umbenennung keine öffentliche Diskussion über die Namensänderung gegeben habe. Dies sie in anderen Fällen sonst auch üblich.

In Berlin tragen bereits ein Platz, eine Straße, eine Schule und eine U-Bahnstation den Namen Luxemburgs. (krk)

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