BERLIN. Das traditionelle Gelöbnis der Bundeswehr am 20. Juli ist auch in diesem Jahr ins Visier mehrerer linksextremer Gruppierungen geraten. Man wolle den reibungslosen Ablauf der Zeremonie im Berliner Bendlerblock stören und die Bundeswehr mit Widerstand konfrontieren, heißt es in einem im Internet verbreiteten Aufruf des „Berliner Bündnis gegen Krieg und Militarisierung“.
Unterstützt werden die Linksextremisten dabei von den „Naturfreunden Berlins“. Wie die Polizei auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT bestätigte, hat der linksparteinahe Verband am Freitag in Berlin Mitte eine Demonstration mit 200 Teilnehmern angemeldet. Zwar gehe man von einem friedlichen Verlauf des Aufzuges aus, es sei jedoch nicht auszuschließen, daß sich gewaltbereite Personengruppen an der Kundgebung beteiligten, sagte ein Sprecher der Polizei.
Erinnerung an den 20. Juli 1944
Bereits in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Versuche aus dem linken Spektrum, Bundeswehrveranstaltungen zu verhindern. So riefen 2010 Jusos und Grüne Jugend zusammen mit DKP und MLPD dazu auf, ein Gelöbnis in Stuttgart zu stören. Auch bei einem öffentlicher Appell von Afghanistan-Veteranen in Lüneburg im April dieses Jahres wurde zu Protesten aufgerufen.
Am kommenden Freitag werden etwa 400 Soldaten der Bundeswehr am Berliner Dienstsitz des Verteidigungsministeriums ihr feierliches Gelöbnis ablegen. Damit soll an die Widerstandsbewegung innerhalb der Wehrmacht um Claus Schenk Graf von Stauffenberg erinnert werden, der am 20. Juli 1944 ein gescheitertes Attentat auf Adolf Hitler verübte. Stauffenberg wurde kurz darauf im Bendlerblock erschossen. (ho)