BERLIN. Der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Omid Nouripour, hat erneut eine Umbenennung aller nach Erwin Rommel benannten Bundeswehrkasernen gefordert. „Rommel ist das Gesicht des Angriffs- und Vernichtungskrieges von Nazi-Deutschland“, sagte er der Bild-Zeitung. In diese Tradition dürfe sich die Bundeswehr nicht stellen.
In einem gemeinsamen Antrag sprachen sich Grüne und Linkspartei dafür aus, alle Bundeswehreinrichtungen umzubenennen, die Namen „führender Militärrepräsentanten des nationalsozialistischen Regimes“ tragen. „Mit der Benennung von Kasernen nach solchen Personen werden die Taten von Kriegsverbrechern relativiert. Dies ist für die deutsche Gesellschaft untragbar“, heißt es zur Begründung.
Künftig kämen nur noch Personen in Frage, die „nach ethischen, rechtsstaatlichen oder freiheitlich-demokratischen Kriterien“ in „besonderer Weise beispielhaft und erinnerungswürdig“ seien. Derzeit sind noch zwei Kasernen nach Erwin Rommel benannt. Der Generalfeldmarschall war 1944 zum Selbstmord gezwungen worden, nachdem ihm eine Mitwisserschaft an der Verschwörung vom 20. Juli angelastet wurde. Kriegsgegner hatten Rommel für dessen anständiges Verhalten während des Zweiten Weltkrieges stets gelobt. (ho)