KÖLN. Das Bundesfamilienministerium hat ein neues Programm zur Stärkung von Einwandererorganisationen gestartet. Mit dem Projekt MIGoVITA („Junge Menschen mit Migrationshintergrund: Vielfalt und Teilhabe am Übergang Schule – Beruf“) sollen angebliche Diskriminierungen abgebaut und jugendliche Ausländer stärker gefördert werden.
„Es ist wichtig, auch Migrantenorganisationen bei der Förderung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund frühzeitig einzubinden“, betonte Familienministerin Kristina Schröder (CDU). Nur so könne man Einwanderer erreichen, die sich von den bisherigen Angeboten nicht angesprochen fühlten. „Dies wollen wir mit einem interkulturellen Team erreichen, um Hemmschwellen und Berührungsängste abzubauen!“
Interkulturelle Öffnung angestrebt
Unterstützung erhielt sie dabei vom Präsidenten der an dem Vorhaben beteiligten Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger (SPD). „Von der interkulturellen Öffnung versprechen wir uns einen hohen Mehrwert und hoffen, daß dieses besondere Kooperationsmodell die Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen untereinander etablieren wird.“
Mit dem Projekt sollen Organisationen von Türken, Russen und Zigeunern unterstützt werden. Kooperationsvereinbarungen bestehen unter anderem mit dem „interkulturellen Jugendverband der Roma und Nicht-Roma“ sowie der „Stiftung Zentrum für Türkeistudien“. Auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT teilte das Ministerium mit, das MIGoVITA werde bis 2014 mit 1,3 Millionen Euro gefördert.
Laut dem Berufsbildungsbericht 2012 verließ im vergangenen Jahr fast jeder achte ausländischstämmige Jugendliche die Schule ohne Abschluß. Die Ausbildungsbeteiligungsquote junger Ausländer liegt mit 33,5 Prozent halb so hoch wie bei ihren deutschen Altersgenossen. (ho)