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Prävention: Entsetzen über Anti-Islamismus-Kampagne des Innenministeriums

Prävention: Entsetzen über Anti-Islamismus-Kampagne des Innenministeriums

Prävention: Entsetzen über Anti-Islamismus-Kampagne des Innenministeriums

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Prävention
 

Entsetzen über Anti-Islamismus-Kampagne des Innenministeriums

Eine Plakatkampagne des Bundesinnenministeriums gegen die Radikalisierung junger Moslems ist bei Ausländer- und Islamverbänden auf heftige Empörung gestoßen. „Dies ist ohne Wenn und Aber eine Stigmatisierungs­Kampagne gegen alle Menschen muslimischer Herkunft“, sagte der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat.
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Plakat der Anti-Islamismus-Kampagne: Muslime empört. Foto: initiative-sicherheitspartnerschaft.de

BERLIN. Eine Plakatkampagne des Bundesinnenministeriums gegen die Radikalisierung junger Moslems ist bei Ausländer- und Islamverbänden auf heftige Empörung gestoßen. „Dies ist ohne Wenn und Aber eine Stigmatisierungs­Kampagne gegen alle Menschen muslimischer Herkunft“, sagte der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat.

Das Innenministerium verfolge offenbar das Ziel, vom Rassismus in der deutschen Gesellschaft abzulenken. Die Muslime würden unter einen „Generalverdacht des Radikalismus“ gestellt. Kolat kritisierte zudem, die muslimischen Verbände seien im Vorfeld nicht über die Plakate informiert worden.

Plakate sollen in sozialen Brennpunkten hängen

Die Integrationsbeauftragte der SPD, Aydan Özoguz, warnte gegenüber der Süddeutschen Zeitung, die Bilder von gut angezogenen Muslimen suggerierten, daß jeder ein Fanatiker oder Terrorist sein könnte. Auch habe es das Ministerium versäumt, zu definieren, was „radikal“ überhaupt bedeute.

Unterstützung bekam Özogus dabei von der Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christiane Lüders. Diese zeigte sich „befremdet“ über die Aktion. Die Motive weckten den Anschein der Stigmatisierung einer ganzen Gruppe, sagte Lüders nach Angaben der evangelischen Nachrichtenagentur epd.

Die Plakate zeigen fiktive Vermißtenanzeigen von Moslems, die sich zu religiösen Fanatikern entwickelt haben. Darunter ist eine Telefonnummer angegeben, an die sich Familien und Freunde von Islamisten wenden können. Die Plakate in deutscher, türkischer und arabischer Sprache sollen vor allem in Gebieten mit einem hohen Ausländer- und Moslemanteil angebracht werden. Die Kosten dafür bezifferte das Innenministerium auf 300.000 Euro. (ho)

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Marc Jongen, ESN Fraktion
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