STUTTGART. Jugendliche Ausländer sollen nach dem Willen von Bundesbildungsministerin Annette Schavan künftig verstärkt in Deutschland ausgebildet werden. „Damit können wir unseren Fachkräftebedarf ein bißchen besser decken“, begründete Schavan im ZDF-Morgenmagazin ihr Vorhaben. Dazu trifft sich die CDU-Politikerin am Donnerstag mit ihrem spanischen Amtskollegen Ignacio Wert Ortega.
Auf der Tagesordnung steht dabei ein verstärktes Engagement deutscher Unternehmen, die bereits jetzt in Spanien aktiv sind, um in dem Land eine duale Berufsausbildung in Schule und Betrieb zu ermöglichen. Durch Deutschkurse sollen junge Spanier dazu befähigt werden, nach ihrer Ausbildung in der Bundesrepublik zu arbeiten.
Zuwanderung aus Krisenländern stark gestiegen
Bereits Anfang Juni hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einen gemeinsamen „europäischen Arbeitsmarkt gefordert“. Da in Deutschland angeblich Fachkräfte fehlten und in anderen Ländern eine hohe Arbeitslosigkeit herrsche, liege ein solcher auch im Interesse der Bundesrepublik, betonte Merkel.
Die Zuwanderung den Krisenländern Spanien und Griechenland war im vergangenen Jahr deutlich angestiegen. So kamen aus Griechenland 90 Prozent (plus 11.000) und aus Spanien 52 Prozent (plus 7.000) mehr Einwanderer nach Deutschland. Die Zuwanderung erreichte 2011 den insgesamt den höchsten wert seit 15 Jahren. (ho)