MÜNCHEN. Ein Verwaltungsbeamter aus Landau in der Pfalz muß sich seit Dienstag wegen des Verkaufs von Einbürgerungen vor dem Landgericht München verantworten. Dem 62 Jahre alten Sachbearbeiter wird vorgeworfen, einem in der bayerischen Landeshauptstadt lebenden Iraker sowie dessen Familie und Freunden gegen Zahlung von jeweils 500 Euro die deutsche Staatsbürgerschaft verschafft zu haben.
Zwischen 2006 und 2009 wurden laut Angaben der Nachrichtenagentur dpa so die Lebensgefährtin, Eltern, Geschwister und Schwäger des Irakers sowie eine Nachbarin und deren Sohn eingebürgert. Auch in weiteren Fällen soll der Beamte Schmiergeldzahlungen entgegengenommen und Ausländern dafür deutsche Papiere beschafft haben.
Zumindest die Einbürgerung des irakischen Familienvaters hat trotz des kriminellen Hintergrunds bestand, da sie länger als fünf Jahre zurück liegt. Der 44jährige war bereits im Juni wegen Bestechung zu einer 18monatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. (tb)