STUTTGART. Mit einem Großeinsatz ist die baden-württembergische Polizei in dieser Woche gegen die „rechte Szene“ vorgegangen. Die Beamten suchten im Reims-Murr-Kreis mehr als 60 Personen in ihren Privatwohnungen auf und versuchten, über die Gefahren des Rechtsextremismus aufzuklären. Die angesprochenen Personen waren zwischen 18 und 43 Jahre alt, nach Angaben der Polizei jedoch meist „jüngeren Alters“.
„Durch die aktive und persönliche Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe soll diese vor der Begehung von Straftaten bewahrt und aus dem braunen Sumpf gelöst werden“, heißt in einer Mitteilung der Sicherheitsbehörden. Daneben biete sich durch „persönliche Kontaktaufnahme“ mit Anhängern der rechten Szene für die Polizei auch die Möglichkeit, „Familie und auch den unmittelbaren Freundeskreis“ zu „sensibilisieren“.
Polizei mit Hausbesuchen zufrieden
Kriminalpolizei, Landeskriminalamt und die „Beratungsgruppe gegen Rechtsextremismus“ zeigten sich mit den Ergebnissen der Hausbesuche zufrieden: „In den Gesprächen distanzierten sich bereits einige Personen von der rechten Szene.“ Genaue Zahlen teilten die Polizei jedoch nicht mit.
Bereits im September hatte Baden-Württemberg ein anonymes Meldesystem zur Bekämpfung des Rechtsextremismus gestartet. Per Internet können Bürger damit ohne Angabe ihrer persönlichen Daten Mitbürger bei der Behörde melden, die sie des Rechtsextremismus verdächtigen. Ein entsprechendes Portal für den Linksextremismus betreibt das Landeskriminalamt nicht. (ho)