BERLIN. Der Liedermacher Wolf Biermann hat die Linkspartei erneut scharf angegriffen. „Für mich sind das die Erben der Nomenklatura, die den Raub aus Jahrzehnten auf die Seite geschafft haben bis heute, die geprägt worden sind in dieser totalitären Diktatur, die dort ihre Karriere gemacht haben und viele Menschen ins Unglück gestürzt haben“, sagte der Biermann anläßlich seines 75. Geburtstages dem RBB.
„Es ist sehr schwierig, Verbrechen zu verzeihen, die geleugnet werden, die aggressiv geleugnet werden“, mahnte der Künstler. Dies könne man weder sich selbst noch der Menschheit antun. Er sei deswegen nicht bereit, den ehemaligen DDR-Machthabern zu vergeben. Die Stasi-Mitarbeiter, die ihn über Jahre hinweg observierten, bezeichnete er als „Lumpen“.
Biermann war 1976 wegen „grober Verletzung der staatsbürgerlichen Pflichten“ die Wiedereinreise in die DDR verweigert worden, nachdem er während eines Konzertes in Köln die SED kritisiert hatte. Die Stasiakte Biermanns umfaßt mehr als 50.000 Seiten. (ho)