SCHWERIN. In Mecklenburg-Vorpommern sollen Frauen im öffentlichen Dienst künftig bevorzugt eingestellt und befördert werden. Darauf haben sich CDU und SPD während ihrer Koalitionsverhandlungen am Dienstag geeinigt. So sollen drei derzeit unbesetzte Abteilungsleiterstellen in Ministerien ausnahmslos mit Frauen besetzt werden, berichtet die Nachrichtenagentur dapd.
Zwar müsse die Landesregierung aktuell mehr als 2.000 Stellen in der Verwaltung streichen, wie ein Sprecher des Finanzministeriums sagte, dennoch gebe es genügend Möglichkeiten für eine „zielgerichtete Personalentwicklung“, sagte der CDU-Landesvorsitzende Lorenz Caffier. Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hatte bereits im Wahlkampf einen „Paukenschlag“ in der Gleichstellungspolitik angekündigt.
Linkspartei geht Vorschlag nicht weit genug
Die beiden Parteien kündigten zudem an, in den kommenden Jahren alle Aufsichtsratsposten in landeseigenen Unternehmen und Führungspositionen im öffentlichen Dienst zur Hälfte mit Frauen zu besetzen.
Kritik kam von der Linkspartei, der die Pläne nicht weit genug gehen. Der Fraktionsvorsitzende Helmut Holter warf den Regierungsparteien vor, in dieser Frage bereits „kläglich versagt“ zu haben. Dies zeige sich besonders in der Zusammensetzung der Fraktionen: „Bei der SPD liegt der Frauenanteil bei rund 26, bei der CDU gerade mal bei elf Prozent“, monierte der Linken-Politiker. (ho)