DÜSSELDORF. Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) hat von der nicht-muslimischen Mehrheitsgesellschaft in Deutschland ein deutliches Zeichen gegen Islamfeindlichkeit gefordert.
„Der Ramadan ist eine Zeit, in der sich Muslime und Nichtmuslime gegenseitig ihren Respekt in besonderer Weise zeigen können und sollten“, sagte der Politiker am Montag anläßlich des beginnenden islamischen Fastenmonats.
„Der Islam ist Teil unserer Gesellschaft, und Ramadan gehört mittlerweile zu den religiösen Festzeiten, die in unserem Kalender ihren festen Platz haben“. Schneider verband seine Glückwünsche an die Muslime mit dem Appell, gegen „geistige Brandstifter und Vereinfacher“, die undifferenziert Generalvorbehalte gegen den Islam und die Muslime schürten, Stellung zu beziehen.
Deutschland „ein weltoffenes und liberales Land“
Auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sandte Glückwünsche an die muslimische Gemeinde. „Muslime sind selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft“, teilte Wowereit in seinem Grußwort mit. „In Berlin erleben wir immer wieder, daß gerade während des Fastenmonats Muslime und Nichtmuslime miteinander ins Gespräch kommen.“
Der Ramadan sei somit auch ein soziales Ereignis, betonte der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende weiter. Man sei stolz, daß Deutschland „ein weltoffenes und liberales Land“ sei, das durch sozialen Zusammenhalt geprägt werde: „Jeder und jedem ist es möglich, Traditionen zu bewahren und die eigenen Bräuche offen zu leben.“ Wowereit, der sich zur Zeit im Wahlkampf befindet, wies darauf hin, daß seine Partei für eine „Kultur der Anerkennung im gesellschaftlichen Umgang miteinander“ stehe.
Unterdessen warnte der Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland (KRM) vor einer wachsenden Islamfeindschaft in Deutschland und vielen anderen Staaten Europas.
„Die Alarmglocken sollten bei uns nun schrillen, wenn immer wieder fremdenfeindliche- und islamfeindliche Bücher zu Bestsellern werden. Politik und auch die Medien sind gefordert, eine neue Seite der Islam- und Integrationspolitik aufzuschlagen und endlich den Kampf gegen menschenverachtende rassistische Ideologien aufzunehmen“, sagte KRM-Sprecher Aiman Mazyek. (vo)