BERLIN. Der bisherige niedersächsische Regierungschef Christian Wulff (CDU) ist am Mittwochabend von der Bundesversammlung zum 10. Bundespräsidenten gewählt worden.
Der Kandidat der schwarz-gelben Koalition benötigte drei Wahlgänge, nachdem er zweimal die absolute Mehrheit verpaßt hatte. Im 3. Wahlgang erhielt der 51jährige Politiker 625 Stimmen. Die schwarz-gelbe Koalition stellte insgesamt 644 Wahlleute.
Nur noch zwei Kandidaten
Sein Gegenkandidat Joachim Gauck erhielt 494 Stimmen. Sozialdemokraten und Grüne, die Gauck nominiert hatten, stellten zusammen 462 Wahlleute. Die beiden Kandidaten Lukrezia Jochimsen (Linkspartei) und Frank Rennicke (NPD) waren im letzten Wahlgang nicht mehr angetreten.
Die Linkspartei hatte vor dem 3. Wahlgang ihren Wahlleuten die Abstimmung freigestellt, die NPD nannte Gauck „im Vergleich zu Türken-Wulff das kleinere Übel“. 121 Mitglieder der Bundesversammlung haben sich im letzten Wahlgang enthalten, zwei wählten ungültig.
Bevor Wulff die Wahl zum Bundespräsidenten annehmen konnte, mußte er laut Verfassung zunächst noch vom Amt des niedersächsischen Ministerpräsidenten zurücktreten. (vo)