BERLIN. Bundespräsident Christian Wulff hält an der Patenschaft für das siebte Kind einer Familie im Landkreis Güstrow fest. Das Bundespräsidialamt habe am Mittwoch der Familie die Urkunde für die Patenschaft zugesandt, hieß es in einer Mitteilung.
Zuvor hatte sich der Bürgermeister der Gemeinde, Reinhard Knaack (Linkspartei) geweigert, die Urkunde und die damit verbundenen 500 Euro der Familie zu überbringen, da die Eltern seiner Ansicht nach rechtsextrem seien.
Während die örtlichen Wahlkreisabgeordneten von SPD, CDU, FDP und Linkspartei den Bürgermeister in seiner Haltung unterstützten, hatte der Landesverband der Deutschen Kinderhilfe in Mecklenburg-Vorpommern scharfe Kritik an dem Vorgang geübt und vor einer Sippenhaft gewarnt.
Wulff: „Es geht allein um das neugeborene Kind“
Ehrenpatenschaften des Bundespräsidenten gibt es seit 1949. Seither haben die Bundespräsidenten bislang 76.440 solcher Patenschaften übernommen.
„Der Bundespräsident hat entschieden, weiterhin so zu verfahren, weil es auch hier allein um das neugeborene Kind und nicht um die Eltern geht“, hieß es in der Mitteilung des Bundespräsidialamtes. Alle seien jedoch aufgefordert, „für ein Klima zu sorgen, in dem Kinder demokratisch erzogen werden.“ (krk)