HANNOVER. Der niedersächsische Landtag hat am Dienstag die türkischstämmige Hamburger CDU-Politikerin Aygül Özkan zur neuen Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration gewählt.
Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hatte sich unmittelbar vor der Wahl klar hinter seine neue Ministerin gestellt, die mit ihren Äußerungen zu Kruzifixen und zum EU-Beitritt der Türkei für Unmut in der eigenen Partei gesorgt hatte.
„Großes Vorbild“
Von Özkan kenne er „99 Prozent tolle Äußerungen und ein Prozent provokative“, sagte Wulff dem Fernsehsender ARD: „Sie hat so viel Kluges gesagt, daß wir glauben, sie wird ein großes Vorbild werden.“
Außerdem wählten die Abgeordneten der Regierungsfraktionen CDU und FDP die bisherige CDU-Fraktionsvorsitzende im Brandenburger Landtag, Johanna Wanka, zur Ministerin für Wissenschaft und Kultur. Neue Ministerin für Landwirtschaft ist die Bundestagsabgeordnete Astrid Grotelüschen (CDU), dem Kultusministerium steht nun der bisherige Staatssekretär Bernd Althusmann (CDU) vor.
Mit religiöser Bekräftigung vereidigt
Die Opposition aus SPD, Grünen und Linkspartei stimmten gegen die vorgeschlagenen Ressortchefs. Die neuen Minister sind im Anschluß an die Wahl vereidigt worden.
Wie ihre Kollegen sprach die neue Sozialministerin dabei auch die religiöse Bekräftigungsformel „So wahr mir Gott helfe“. Die schiitische Moslemin Ötzkan ließ anschließend mitteilen, sie habe dabei „ausdrücklich auf den einen und einzigen Gott“ Bezug genommen, der Juden, Christen und Moslems gemeinsam sei. (vo)