NEW YORK. Das Leo-Baeck-Institut in New York hat Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihre Verdienste um die deutsch-jüdische Aussöhnung ausgezeichnet. Die CDU-Vorsitzende erhielt am Dienstag als erste deutsche Regierungschefin die Leo-Baeck-Medaille.
Der Vorsitzende des Jüdischen Museums in Berlin, Michael Blumenthal, hob Merkels Bemühen und das Verhältnis der Deutschen zu Israel und den Juden in der übrigen Welt hervor und würdigte ihre entschiedene Haltung zu Thilo Sarrazins These vom „jüdischen Erbgut“.
Die Kanzlerin bezeichnete die Auszeichnung als „Ansporn und als Auftrag“, sich auch weiterhin für ein „gedeihliches Miteinander mit der jüdischen Gemeinschaft“ einzusetzen. Dazu gehöre auch, gegen Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus einzutreten.
Warnung an den Iran
Zugleich warnte Merkel in ihrer Dankesrede den Iran. An dessen Absichten gebe es nach wie vor erhebliche Zweifel. Deshalb müsse der Iran die bestehenden Zweifel der internationalen Staatengemeinschaft an einem ausschließlich friedlichen Charakter seines Nuklearprogramms ausräumen, forderte die Regierungschefin.
Ansonsten drohten dem Land eine weitere Isolation und die konsequente Fortführung der Sanktionen. „Zu unseren Erwartungen an den Iran zählt auch, daß die Sicherheit und die Existenz des Staates Israel anerkannt werden. Beides ist für Deutschland niemals verhandelbar“, betonte Merkel. (krk)