HAMBURG. Am Montag sind in Hamburg, Kiel und Berlin islamkritische Flugblätter an öffentlichen Orten abgeworfen worden. Die Aktion habe im Gedenken an die Widerstandsbewegung „Weiße Rose“ stattgefunden, die mit Flugblättern gegen das nationalsozialistische Regime protestiert hatte.
Urheber des aktuellen Protests ist eine nach eigenen Angaben „nicht organisierte Gruppe besorgter Bürger, die den Abbau der Meinungsfreiheit und die Folgen der schleichenden Islamisierung Deutschlands und Europas kritisieren“.
Der Islam sei „mehr als eine Religion, mehr als romantisch verklärte morgenländische Folklore“, nämlich eine „in sämtliche Lebensbereiche eingreifende Ideologie“. Die Verfasser der Flugblätter sehen eine „fortschreitende Umgestaltung des europäischen Kulturraumes und damit einher die schleichende Verschiebung des Wertesystems“.
Kritik an „mutlosen Politikern“
Sie kritisieren in einer Pressemitteilung aber auch „mutlose Politiker“, die sich zum „Wegbereiter muslimischer Intoleranz“ machten. Dabei würden freiheitlich-demokratische Werte aufgegeben und „unbequeme Fakten dem verzerrenden Zeitgeist der ‘political correctness’ geopfert“.
Dem Großteil der Medien werfen die Initiatoren vor, nur „auf den ‘rechten’ Rand der Gesellschaft“ zu starren und „die Ängste und Bedenken der Bevölkerung als ‘Diskriminierung’“ zu brandmarken und „Islamkritiker öffentlich als ‘Populisten’ und ‘Rassisten’“ zu diskreditieren.
Man habe daher aus einem „Gefühl der Hilflosigkeit und Enttäuschung“ gehandelt und den Weg der Anonymität beschritten, um nicht „Opfer der medialen Ächtung und der politischen Empörung“ zu werden, heißt es in der Begründung der Aktion.
Kampf „für den Erhalt von Freiheit und Menschenrechten“
Sowohl mit der Form des Protests als auch mit dem Datum der Flugblattabwürfe sollte an die „Weiße Rose“ erinnert werden, denn am 22. Februar jährte sich die Hinrichtung der Geschwister Scholl und Christoph Probsts zum 67. Mal.
Auf dem Flugblatt wird in diesem Zusammenhang eine Aussage des „Weiße-Rose“-Mitglieds Susanne Zeller-Hirzel zitiert, wonach sich Islam und Nationalsozialismus hinsichtlich ihres Fanatismus‘ und ihres absoluten Wahrheitsanspruchs sehr ähnlich seien.
Die 88 Jahre alte Zeller-Hirzel, Mitstreiterin und Freundin der 1943 hingerichteten Sophie Scholl, wird von den Initiatoren des Protests als Vorbild im Kampf „für den Erhalt von Freiheit und Menschenrechten“ angeführt.
Die islamkritischen Flugblätter wurden am Montag unter anderem in der Hamburger Universität, der Fachhochschule Kiel, in mehreren Einkaufspassagen in beiden Städten sowie vor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin abgeworfen. (vo)
> Ein Video der Flugblatt-Aktion auf dem Internetportal Youtube