BERLIN. Der vertriebenenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Brähmig (CDU), hat die Ausstrahlung einer Dokumentation im tschechischen Fernsehen über im Mai 1945 begangene Greueltaten an Deutschen gelobt.
Dies bringe die Aufarbeitung der Ereignisse am Kriegsende in osteuropäischen Ländern einen wesentlichen Schritt voran, sagte der Christdemokrat.
„Das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Tschechien zeigte kürzlich zur Hauptsendezeit den Film von David Vondrácek mit dem Titel ‘Abschlachten auf Tschechisch’, der auf bislang verstecktem Bildmaterial beruht und erstmals belegt, wie brutal mit deutschen Zivilisten im Frühjahr 1945 umgegangen wurde.”
Kritik an Beneš-Dekreten
Infolge der durch die schrecklichen Bilder ausgelösten Kontroverse habe die konservative Tageszeitung Lidové noviny zu Recht thematisiert, ob diese Gewalttaten bis heute straffrei sein dürften.
Nach 65 Jahren sei nicht allein die Brutalität aus dem Mai 1945 problematisch, sondern auch die Tatsache, daß Tschechien immer noch die Beneš-Dekrete und das Amnestiegesetz von 1946 verteidige, welche diese Verbrechen im nachhinein abgesegnet hätten, sagte Brähmig. (vo)